2012-08-14 11:07:38

Russland/Italien: „Pussy Riot-Aktion bleibt Beleidigung“


Die Aktion der Punkband „Pussy Riot“ in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale wäre auch in jedem westlichen Land „gegen das Gesetz“. Davon ist der italienische Religionssoziologe Massimo Introvigne überzeugt. Wenn die Künstlerinnen in der Kathedrale „einen Song mit obszönen Formulierungen gegen die Kirche, den Patriarchen und die Religion vorgetragen haben, dann würde das auch in jedem westlichen Land als Vergehen betrachtet werden“, sagte Introvigne in einem Interview mit der Agentur „Interfax-religion“. Pussy Riot hatte im Februar am Altar der orthodoxen Kirche in einem „Punkgebet“ gegen Putin protestiert und dabei die Gottesmutter um Hilfe gebeten. Introvigne, der das neu gegründete „Observatorium für Religionsfreiheit“ des italienischen Außenministeriums leitet, bedauerte, dass es heute oft als selbstverständlich angesehen werde, das Christentum und die Kirche zu beleidigen. Jede denkbare Provokation gegen das Christentum und die Kirche werde als „legitime Ausdrucksform der Meinungsfreiheit“ angesehen, so der Religionssoziologe. Derweil hat eines der Bandmitglieder von „Pussy Riot“ das „Punkgebet“ in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale als „ethisch falsch“ bezeichnet: „Unser ethischer Fehler war, dass wir uns selbst gestattet haben, die Aktion in einer Kirche in dieser Form abzuhalten. Aber wir haben keineswegs daran gedacht, dass unsere Handlungen jemanden kränken könnten“, sagte Nadezhda Tolokonnikova laut Interfax. Das Gerichtsurteil gegen die Musikerinnen soll am kommenden Freitag verkündet werden. In Russland stehen auf „Rowdytum“ bis zu sieben Jahre Haft.

(interfax/kap 14.08.2012 pr)








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