2012-08-11 15:23:02

USA: Ordensfrauen wollen mit Vatikan im Gespräch bleiben



Die Leitungskonferenz der katholischen Ordensfrauen will den Dialog mit dem Vatikan fortsetzen, solange man sie nicht zwingt, „von ihrer Sendung abzuweichen“. Das steht in der Erklärung zum Abschluss der Vollversammlung der Ordensfrauen in St. Louis. Der Verband von US-Ordenfrauen antwortete damit auf die Reformforderungen aus dem Vatikan. Dieser hatte den Ordensschwestern unter anderem „Feminismus“ und Abweichen von der kirchlichen Sexuallehre vorgeworfen. Das betreffende Schreiben der Glaubenskongregation dürfe von den Ordensfrauen aber nicht „unangemessene Zeit und Energie“ beanspruchen oder sie von ihren eigentlichen Aufgaben abhalten, sagte die Vorsitzende der Dachorganisation, Pat Farrell, laut dem katholischen US- Pressedienst CNS.

Wie von der Glaubenskongregation angeordnet, wollen die Ordensfrauen sich auch mit dem Erzbischof von Seattle Peter Sartain treffen. Dieser ist vom Vatikan mit der Aufsicht über die Leitungskonferenz betraut. Die Mitglieder der Jahreshauptversammlungen nahmen die Entscheidung der Vorsitzenden an, mit dem Vatikan im Dialog zu bleiben, ohne sich jedoch drastisch einschränken zu lassen. Es sei noch offen, wie die Diskussion ausgehe, sagte Farrell. Allerdings wolle man im Gespräch mit dem Vatikanbeauftragten Erzbischof Sartain durch „offenen und ehrlichen Dialog“ für größeres gegenseitiges Verständnis sorgen.

Zu den zahlreichen behandelten Themen bei der Vollversammlung gehörten Fragen der Migration in die USA, Gastarbeiter und Familienzusammenführung. An den US-Kongress appellierten die Ordensleiterinnen, das Gesetzvorhaben der Legalisierung junger Zuwanderer, den so genannten „Dream Act“, umzusetzen. Außerdem berieten die Schwestern über den Themenkomplex Menschenhandel.

Zur viertägigen Jahreshauptversammlung der Leitungskonferenz der katholischen Ordensfrauen waren gut 900 Ordensleiterinnen angereist. Die „Leadership Conference of Women Religious“ mit Sitz in Silver Spring im US-Bundesstaat Maryland vereinigt rund 1.500 Leiterinnen von Ordensgemeinschaften. Der Verband repräsentiert etwa 80 Prozent der 57.000 Ordensfrauen in den USA.
(rv/cns/ncr/kna 11.08.2012 gs)








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