Trotz der Finanzkrise wächst der Faire Handel in Deutschland kontinuierlich. Wie das
Forum Fairer Handel (FFH) am Freitag in Berlin mitteilte, gaben die Verbraucher im
vergangenen Jahr 477 Millionen Euro für fair gehandelte Produkte aus. Das entspricht
einer Steigerung von 16 Prozent zum Vorjahr und einer Verdopplung des Umsatzes innerhalb
der letzten drei Jahre. Nach Angaben von Antje Edler, FFH-Geschäftsführerin, profitieren
weltweit mehr als sechs Millionen Menschen von den Vorteilen des Fairen Handels. Allerdings
beklagte das FFH, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise gerade kleinbäuerliche Kooperativen
in den Ländern des Südens aufgrund von verstärktem Wettbewerb, Preisrisiken und erhöhtem
Finanzierungsbedarf unter Druck setze. Die FFH beklagte ebenfalls hohe Preisschwankungen
an den Rohstoffmärkten durch den Einfluss von Finanzinvestoren. Banken, institutionelle
Investoren und Hedgefonds hätten Rohstoffe wie Weizen, Kaffee und Mais als profitable
Anlagemöglichkeit entdeckt. Zwar bestehe auf politischer Ebene ein breiter Konsens
gegen exzessive Spekulation mit Rohstoffen. Bislang fehlten aber auf internationaler
Ebene und in der EU weitereichende Schritte dagegen.