Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat die Pläne zur Sterbehilfe kritisiert. Der
von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger vorgelegte Gesetzentwurf
stelle die „letzte Station“ auf dem Weg zur Preisgabe der Menschenwürde dar. Das schreibt
der Erzbischof in einem Gastbeitrag für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ von diesem Mittwoch.
„Gleich einer Wanderdüne“ sei „ein Eingriff nach dem anderen“ gegen die Unantastbarkeit
menschlichen Lebens erfolgt. Ziel des Gesetzentwurfes ist es, kommerzielle Sterbehilfe
zu verbieten; Angehörigen von Sterbewilligen sowie ihnen nahestehenden Ärzten und
Pflegern soll aber die Beihilfe gestattet werden. Dazu betont Meisner: „Für das Ende
des menschlichen Lebens gilt das gleiche wie für seinen Beginn: Wir haben keine Verfügung
darüber und dürfen sie uns auch nicht anmaßen - es sei denn um den Preis unserer menschlichen
Würde.“ Aktive Sterbehilfe dürfe es grundsätzlich nicht geben, so der Kardinal. Stattdessen
forderte der 78-Jährige verstärkte Aufklärung über Schmerztherapie, Palliativmedizin
und Hospizarbeit sowie eine intensivierte Sterbebegleitung. „Der Mensch soll an der
Hand des Menschen sterben, nicht aber durch seine Hand“, so Meisner.