An diesem 6. August
feiert die Kirche das Fest der Verklärung des Herrn. Alle drei synoptischen Evangelien,
also Markus, Matthäus und Lukas, berichten von dieser Verklärung Jesu auf dem Berg.
Zeugen sind Petrus, Johannes und Jakobus; sie hören, wie eine Stimme vom Himmel Jesus
als Sohn Gottes bestätigt. Die Verklärung ist nicht einfach nur eine Szene göttlicher
Apotheose: Sie steht textlich in einem engen Zusammenanhang mit den Ankündigungen
Jesu, dass er leiden und sterben werde. Der verklärte Jesus ist also nicht der politische
Befreier, auf den viele im Volk warten, sondern geht den schmachvollen Weg ans Kreuz.
Was die drei Jünger hier miterleben, ist – so formulierte Romano Guardini einmal –
„nur das Aufleuchten einer Stunde auf dem Weg in die kommende Finsternis“. Papst Benedikt
XVI. spricht in seinem ersten Jesusbuch von „Einbruch und Anbruch der messianischen
Zeit“ und sogar von einer „furchterregenden Begegnung mit der Herrlichkeit Gottes
in Jesus“. „Auf dem Berg erfahren sie (die Jünger), dass Jesus selbst die lebendige
Tora, das ganze Wort Gottes ist. Auf dem Berg sehen sie die Macht – dýnamis – des
in Christus kommenden Reiches.“ - Das Fest, das im Orient seit dem 4. oder 5. Jh.
und dann in Spanien seit dem 9. Jahrhundert gefeiert wurde, wurde erst 1457 von der
römischen Kirche übernommen: als Dank für den Sieg über die Türken bei Belgrad ein
Jahr zuvor.