Ein Madonna-Konzert am Jahrestag des Warschauer Aufstands hat nach Auffassung des
polnischen Hauptstadt-Erzbischofs Henryk Hoser das Gedenken an die Ereignisse von
1944 geschändet. Der Kirchenmann nannte die Show im Warschauer Nationalstadion „lästerlich,
vulgär und zügellos“. Mit der Berufung auf die Freiheit der Kunst lasse sich „ohrenbetäubender
Krach“ an diesem Datum nicht rechtfertigen. „Dafür gibt es keine Entschuldigung“,
sagte Hoser nach Angaben der polnischen Nachrichtenagentur KAI am Donnerstag. Alljährlich
wird in Polen am 1. August der rund 200.000 Landsleute gedacht, die von deutschen
Besatzern bei der Niederschlagung des Aufstandes ermordet wurden. Den Zeitpunkt des
Madonna-Auftritts hatten viele Polen kritisiert. Rund 55.000 Menschen unterstützten
im Internet den Protestaufruf der konservativen Studentenorganisation „Kreuzzug der
Jugend“ gegen das Konzert. Kritisiert wurde darin auch, dass der Popstar bei seinen
Konzerten den katholischen Glauben beleidige.