2012-07-30 14:40:16

Nuntius in Syrien appelliert: „Stoppt die Gewalt!“


RealAudioMP3 Rund 200.000 Menschen sind nach Schätzungen von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond in den vergangenen Tagen vor den schweren Kämpfe aus der syrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo geflohen. Aber noch viele der knapp zwei Millionen Einwohner dürften sich in der Stadt aufhalten. Sie brauchen dringend Hilfe, sagt der Apostolische Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, gegenüber Radio Vatikan:

„Die Situation hier ist sehr, sehr ernst. Besonders schlimm ist es zur Zeit in Aleppo aber auch in Homs und anderen Teilen des Landes. Unter den Menschen herrscht ein Gefühl großer Unsicherheit.“

Der oppositionelle „Syrische Nationalrat“ erklärte unterdessen, eine Übergangsregierung außerhalb Syriens bilden zu wollen. Am Dienstag wollen sich Gegner von Präsident Baschir al-Assad in Kairo zu Gesprächen treffen. Zenari appellierte an die Verantwortlichen aller Religionen und Glaubensrichtungen, jetzt zusammenzuhalten:

„Muslime, Christen und alle anderen, kommt alle zusammen. Benutzt die gesammelten Kräfte eurer moralischen Autorität und sendet eine gemeinsame und strenge Warnung an die Konfliktparteien aus, dass sie im Namen Gottes die Gewalt und die Unterdrückung beenden, die das Land zu Zerstörung, schrecklichem Leid und Tod führen. Ich bitte sie, den Mut zu fassen, dass sie jetzt und in aller Ehrlichkeit, und mit dem Beistand der internationalen Gemeinschaft, den Weg gehen, der zu einer politischen Lösung der Krise führt.“

Papst Benedikt hatte gestern in seinem Angelus-Gebet eindringlich dazu aufgerufen, dass das Blutvergießen in Syrien beendet wird. Er bat auch um humanitäre Hilfe für die leidende Bevölkerung. Nuntius Zenari:

„Genau wie das letzte Mal war der Appell des Heiligen Vaters zur Gewalt in Syrien und seine Solidarität mit den Notleidenden ein großer Trost für die Priester, die Gläubigen und alle anderen Menschen.“

Zenari kam gegenüber Radio Vatikan auch auf die Symbolik des Olympischen Spiele zu sprechen:

„Diese Feierlichkeiten stehen natürlich im starken Kontrast zu der Situation, die im Augenblick unsere Brüder und Schwestern in Syrien durchleben. Trotzdem bleiben sie ein Zeichen der Hoffnung. Die Flamme der Brüderlichkeit wird trotz aller Probleme, die in manchen Teilen der Welt herrschen, niemals erlöschen. Mit internationaler Solidarität wird sie sich immer wieder neu entzünden.“

(rv 30.07.2012 mch/db)








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