Der Name des neuen Papst-Patriarchen der koptisch-orthodoxen Kirche wird erst im November
feststehen. Diesen Zeitplan hat die koptisch-orthodoxe Kirche jetzt im Zuge der Veröffentlichung
einer ersten, noch vorläufigen Liste der Wähler des Nachfolgers für den im März verstorbenen
Papst Schenuda III. bekanntgegeben. Die auf der Liste angeführten knapp 2.600 Wahlpersonen
- unter ihnen Geistliche genauso wie Laien - werden im Herbst drei Kandidaten für
die Nachfolge bestimmen. Ausschlaggebend für den 118. Nachfolger des Heiligen Markus
ist am Ende allerdings nicht die Wahlversammlung, sondern eine koptische Tradition:
Ein Kind mit verbundenen Augen wird aus einem Kelch, in dem drei Zettel mit den Namen
der Kandidaten liegen, den Patriarchen küren. Mit der Veröffentlichung der vorläufigen
Wählerliste geht das komplizierte Auswahlverfahren in den kommenden Wochen in seine
entscheidende Phase. Laut ägyptischen Medienberichten sind mehr als die Hälfte der
Wahlpersonen Laien, unter ihnen Delegierte der Diözesen, koptische Politiker, Wissenschaftler
und Journalisten. Der Frauenanteil in der Wahlversammlung beträgt rund fünf Prozent.
Erstmals bei einer koptischen Papstwahl werden auch Stimmen aus dem Ausland eine wesentliche
Rolle spielen: Ein Fünftel der Wähler stammt aus koptischen Gemeinden außerhalb Ägyptens.