UNO: Waffenhandelsvertrag muss auch Munition umfassen
Führende Vertreter mehrerer christlicher internationaler Organisationen haben in einem
gemeinsamen Appell die Aufnahme vom Munition in den ersten weltweiten Vertrag zur
Eindämmung des Waffenhandels gefordert. Die Verhandlungen zum „Arms Trade Treaty“
bei der entsprechenden UNO-Konferenz in New York sollten am Freitag abgeschlossen
werden. Die vorliegenden Entwürfe verbieten den Verkauf von Waffen und Munition, die
für Völkermord, Kriegsverbrechen und schwere Menschenrechtsverletzungen benutzt werden
sollen. Fast alle der 194 an den Verhandlungen beteiligten Staaten erkennen an, dass
die am häufigsten für solche Verbrechen benutzten Waffen und Munitionstypen in dem
Vertrag benannt werden müssen. Einige Staaten, darunter auch Großmächte wie die USA,
bestehen jedoch darauf, dass der Bereich Munition nicht erfasst wird.
Weil
die Opfer von Waffengewalt weltweit in die Krankenhäuser, aber auch auf die Friedhöfe
der Kirchen gebracht werden, erleben die Kirchen und ihre Mitglieder Tag für Tag,
„welche furchtbaren Konsequenzen diese Gewalt hat“, wird in dem Aufruf betont. „Munition
kann in diesen seit langem überfälligen Einschränkungen des Waffenhandels, der Millionen
von Menschen so viel Leid und Tod gebracht hat, auf keinen Fall ausgespart werden“,
betonen der Vorsitzende des Zentralausschusses des Weltkirchenrats, Pastor Walter
Altmann, der Generalsekretär der weltweiten Evangelischen Allianz, Geoff Tunnicliffe,
die Ko-Präsidentin von „Pax Christi“, Marie Dennis, und der Abrüstungssprecher der
internationalen Caritas, Didier Destremeau, in ihrer gemeinsamen Erklärung. Für gläubige
Christen und Menschen guten Willens gehe es beim „Arms Trade Treaty“ um die „Verteidigung
der menschlichen Würde und der Heiligkeit des Lebens“.