Indischer Kirchenrechtler leitet neues Büro für Weihe-Nichtigkeitsverfahren
Der Kirchenrechtler Paul Pallath wird am vatikanischen Gerichtshof der Römischen Rota
künftig ein neu eingerichtetes Büro für Weihe-Nichtigkeitsverfahren und die Auflösung
bestimmter Ehen leiten. Das teilte der vatikanische Pressesaal am Donnerstag mit.
Der aus Indien stammende Pallath ist bereits seit Oktober 2011 in anderer Funktion
an der Rota tätig. Zuvor lehrte er seit 2003 als Professor am Päpstlichen Orientalischen
Institut in Rom. Benedikt XVI. hatte die betreffenden Zuständigkeiten im September
2011 von der Gottesdienstkongregation an die Römische Rota übertragen, das zweithöchste
Gericht der katholischen Kirche. Dieses befasst sich hauptsächlich mit Eheannullierungen.
Pallaths Spezialgebiet sind künftig „geschlossene, aber nicht vollzogene Ehen“. Darunter
können etwa Ehen Minderjähriger fallen, die von ihren Eltern geschlossen wurden. Jährlich
werden vom Vatikan mehrere hundert derartiger Ehen überprüft. Weiter hat das neue
Büro zu klären, ob eine Priesterweihe etwa aufgrund eines Formfehlers nichtig ist.
Ein solcher Fall träte beispielsweise ein, wenn der Weihekandidat nicht getauft ist.