2012-07-23 14:52:31

Libanon: Massenflucht aus Syrien


RealAudioMP3 Die Situation in Syrien wird immer dramatischer. Über das Wochenende sind Regierungstruppen den Aufständischen in Gefechten vor allem in der Hauptstadt Damaskus entgegen getreten. Über 1.200 Tote allein in der vergangenen Woche und 19.000 seit Beginn des Aufstandes habe es gegeben. Die Zahlen nannte der Menschenrechtsbeauftragte der syrischen Opposition im Exil. Mit zunehmender Härte wächst auch die Zahl der Flüchtlinge in die Nachbarländer. Das berichtet Najla Chadha, Leiterin der Caritas Libanon, gegenüber Radio Vatikan:

„In der Vergangenheit waren es durchschnittlich 500 Familien pro Tag, die in den Libanon kamen. Aber vor zwei Tagen hat es eine Massenflucht gegeben, 15.000 Menschen haben die Grenze zum Libanon von Damaskus aus überschritten. Sehr viele Menschen verlassen Damaskus zur Zeit. Die Caritas alleine hat bis jetzt 2.000 von ihnen geholfen. Die Flüchtlinge erzählen, dass sie große Angst haben und die Sicherheitslage ein Bleiben nicht erlaube. Sie berichten auch, dass Frauen und Kinder Syrien verlassen dürfen, Männer hingegen nicht.“

Deshalb seien die meisten Flüchtlinge aus Syrien derzeit Frauen und Kinder, fügt Chadha an. Der Caritas-Verband in der Region hat auch bereits andere Caritas- und Hilfswerke um Unterstützung gebeten, so die Leiterin von Caritas-Libanon.

Sanktionen gegen Syrien
Derweil hat die EU ihre Sanktionen gegen Syrien verschärft. Die EU-Außenminister belegten am Montag in Brüssel weitere Personen und Unternehmen mit Strafmaßnahmen. Damit solle der Druck auf das syrische Regime weiter erhöht werden, betonte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Link, vor dem Treffen. Assad könne zwar weiter töten, aber nicht mehr siegen; das Regime habe seine Glaubwürdigkeit verloren. Die Bundesregierung gehe davon aus, dass bald weite Teile des Landes unter der Kontrolle der Opposition seien, so Link. Zudem werde man weiter daran arbeiten, die Blockade im Weltsicherheitsrat durch China und Russland „zu lösen“.

Äußerst besorgniserregend
Auch die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton bezeichnete die Lage in Syrien als äußerst besorgniserregend. Besonders die Situation der Flüchtlinge im Land sowie in den Nachbarregionen Irak und Türkei sei katastrophal. Die EU werde den Druck auf das Regime weiter erhöhen, so Ashton. Sie äußerte sich zufrieden, dass die UN-Beobachtermission in Syrien um 30 Tage verlängert sei. Die EU werde den Syrien-Sondergesandten Kofi Annan weiter unterstützen, um der Gewalt ein Ende zu setzen.

(rv/kna 23.07.2012 ord)







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