2012-07-20 15:19:22

Albanien: Abgleiten in Fundamentalismus


“Kirche in Not” macht auf ein mögliches Abdriften Albaniens in den fundamentalistischen Islam aufmerksam. Noch sei die Lage nicht Besorgnis erregend, sagte der Osteuropa-Referent des Hilfswerks, Peter Rettig, nach einer mehrtätigen Reise durch das Balkanland. Dennoch sei zu beobachten, dass die jungen Imame in Albanien eine „andere Auffassung des Islam predigen“ als die, die heute im Land vorherrsche. Die neue islamische Geistlichkeit verlange einen ‚reineren‘ Islam und sei in der Türkei und in Saudi Arabien ausgebildet worden, berichtet Rettig. Das Interesse dieser beiden Länder an Albanien sei auffallend. Die strenge Haltung der jungen Imame habe Spannungen innerhalb der verschiedenen islamischen Gemeinden geschaffen. Vereinzelt seien auch Christen betroffen. Diese Spannung sei nicht vor Ort entstanden, sondern „importiert“ worden. Als Problem sieht Rettig auch die unklare Religionszugehörigkeit vieler Albaner. Es fehlten zuverlässige Statistiken und die Bürger selbst hätten oft nicht die geringste Kenntnis des Glaubens, zu dem sie sich bekennen. Amtlichen Schätzungen zufolge sollen etwa 60 Prozent der 3,2 Millionen Einwohner Sunniten sein. Orthodoxe Christen sollen 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen, Katholiken zehn Prozent.

(zenit 20.07.2012 gs)








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