2012-07-19 15:03:12

Spanien: Kirche mahnt zu Opferbereitschaft


RealAudioMP3 Der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Antonio Maria Rouco Varela, hat zu einer inneren Erneuerung seines Landes aufgerufen. Nur mit einer veränderten Lebenshaltung könne Spanien die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise überwinden, sagte der Kardinal im Gespräch mit dem Münchner Kirchenradio. Die Kirche wolle über das Sparprogramm der Regierung kein Urteil fällen, so Rouco Varela.

„Die Politik muss allerdings berücksichtigen, dass es nur noch eine einzige europäische Währung gibt, die der Staat nicht manipulieren kann. Für den richtigen Umgang mit Geld braucht es deshalb die Perspektive der sittlichen Erneuerung. Die Kirche empfiehlt eine Lebenshaltung, die aus einer Opferbereitschaft heraus Früchte bringen kann.“

Aufgabe der Kirche in der Krise sei es, sich an die Seite der armen Leute zu stellen, so Kardinal Rouco Varela weiter. Und dies passiere auch aktuell in Spanien:

„Die Caritas und die Gläubigen in den Pfarreien setzen sich selbstlos für die Bedürftigen ein. Mit Blick auf die hohe Jugendarbeitslosigkeit ist man bereit, bei der Reform des Bildungssystems mitzumachen. Die Berufsschulen in kirchlicher Trägerschaft haben schon in der Vergangenheit eine Vorreiterrolle gegenüber staatlichen Initiativen eingenommen.“


Sorge bereite ihm in dem Zusammenhang die Qualität des Religionsunterrichts an den Schulen. Dieser müsse qualitativ verbessert werden, so der Madrider Erzbischof. Auch dafür wolle man die aktuelle Lage nutzen.

Der Deutsche Bundestag entscheidet am Donnerstagnachmittag in einer Sondersitzung über Hilfen für die angeschlagenen spanischen Banken. Die Institute sollen aus dem Euro-Rettungsschirm bis zu 100 Milliarden Euro erhalten. Deutschland haftet für knapp ein Drittel dieser Summe. Beobachter rechnen mit einer breiten Zustimmung der Abgeordneten.

(münchner kirchenradio 19.07.2012 mg)








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