Die schottische Regierung hat einem Referendum über die geplante Ausweitung des Ehebegriffs
auf homosexuelle Paare eine Absage erteilt. Wie der britische Sender BBC berichtet,
erklärte ein Regierungssprecher am Dienstagabend, es handle sich bei dieser Angelegenheit
um eine Frage des „Gewissens und nicht der Verfassung“. Den Angaben zufolge soll bis
Ende des Monats darüber entschieden werden, ob es einen Gesetzentwurf zur Neudefinition
des Ehebegriffs geben werde. Zunächst werde sich ein Ausschuss mit den Einzelheiten
eines solchen Entwurfs befassen, heißt es. Vertreter von Homosexuellen-Initiativen
begrüssten die Entscheidung. Der schottische Kardinal Keith O’Brien hatte sich am
Montag für ein Referendum über die geplante Ausweitung des Ehebegriffs ausgesprochen.
Die Menschen hätten ein Interesse an „fundamentalen moralischen Fragen“, hatte der
Erzbischof von St. Andrews und Edinburgh bei dieser Gelegenheit erklärt. Die Verantwortlichen
sollten „auf das schottische Volk vertrauen und Schottland entscheiden lassen“, so
Kardinal O`Brien. Nach Angaben von „The Herald“ würden im Falle eines Referendums
etwas mehr als die Hälfte der Schotten gegen die Gesetzesänderung stimmen.