Bei den Parlamentswahlen in Libyen vom 7. Juli ist die liberale Partei “National Forces
Alliance” (NFA) jetzt offiziell zum Sieger erklärt worden. Das berichtet die katholische
Agentur Asianews an diesem Mittwoch. Trotz des klaren Sieges der Liberalen über die
islamistische Formation der Muslimbrüderschaft sei das endgültige Ende der Gaddafi
Ära jedoch weiterhin unsicher, so Asianews weiter. Die Partei des ehemaligen Premiers
des Übergangsrates Mahmud Dschibril hat die ersten demokratischen Wahlen in der Geschichte
des Landes mit 39 von 80 zu wählenden Parteisitzen des Parlaments gewonnen. Die Muslimbrüder
erhielten überraschenderweise nur 17 Plätze. Über die Verteilung der übrigen 120 Sitze
des Parlamentes werde nun aber in einer weiteren Wahl in den nächsten Tagen entschieden.
Diese Sitze sind einzelnen, unabhängigen Kandidaten vorbehalten. Aus eben diesem Grund
sähen Experten die Vorherrschaft der demokratischen Parteien jedoch weiterhin ungewiss,
erklärt Asianews. Es käme nun alles auf die Koalitionen zwischen Parteien und Einzelkandidaten
an, die, nach Angaben der Muslimbrüderschaft, zum größten Teil islamistisch ausgerichtet
seien. Das Parlament soll vorerst ein Jahr im Amt bleiben.