Die Unterstützung
der Not leidenden Menschen im umkämpften Damaskus wird zunehmend schwieriger. Das
berichtet das Hilfswerk Malteser International. Die Menschen, die nach Damaskus flöhen,
berichteten von Angriffen und Massakern in ihren Heimatorten. Derweil reiße der Zustrom
von Flüchtlingen insbesondere in die Armenviertel der Hauptstadt nicht ab. Katholische
Ordensgemeinschaften in Syrien zeigen derweil Entschlossenheit, trotz der bürgerkriegsähnlichen
Zustände die Stellung zu halten. Auch der Franziskanerorden in Syrien hatte in den
letzten Wochen angekündigt, im Land zu bleiben. Radio Vatikan erreichte an diesem
Dienstag die italienische Ordensfrau Marcella von den Salesianerinnen in Damaskus.
„Es
gibt Nachrichten, die uns in Sorge versetzen, in anderen Momenten denken wir, es ist
vorbei. Wir hören hier tags und nachts die Bomben, gestern haben wir sogar von unserer
Botschaft gehört, wir sollten ausreisen. Vielleicht stimmt das, aber für uns Schwestern
gilt das nicht. Jemand hat auch schon gesagt: Bereitet euch auf das Martyrium vor,
aber das Zusammenleben hier zwischen der Bevölkerung und uns ist immer wunderbar gewesen.“ Schwester
Marcella ist anzuhören, dass die Nachrichtenlage auch für die Menschen vor Ort sehr
undurchsichtig ist; ganz unterschiedliche Meldungen sorgen in der Bevölkerung für
Angst und Schrecken, auch aus anderen Landesteilen. Zur Lage in der Stadt Homs sagte
die Schwester: „Sie sagen, es gibt Schutz, andere sagen: jetzt sind auch die Christen
an der Reihe, in einigen Teilen der Stadt Homs sollte man besser die Häuser verlassen
und fliehen, aber ich weiß nicht, ob es ihnen wirklich darum geht, die Stadt zu zerstören…“
In
Homs harren - ähnlich wie die Ordensschwestern in Damaskus - derweil fünf italienische
Trappisten-Schwestern aus. Das berichtete der päpstliche Nuntius in Damaskus, Mario
Zenari. In einem Interview mit dem römischen Pressedienst Asianews betonte der Vatikanvertreter,
dass die gesamte syrische Bevölkerung unter dem Konflikt leide, nicht nur Christen.
Die Anwesenheit von maronitischen, katholischen und orthodoxen Gläubigen in Damaskus
und in vielen Dörfern im Land fördere allerdings die Versöhnung zwischen Alawiten
und sunnitischen Muslimen, so der Vatikanvertreter. (rv/asianews/pm 17.07.2012
pr)