Frankreich: „Klöster sind krisenfester als andere Teile der Kirche“
„Klöster sind wesentlich widerstandsfähiger und krisenfester als andere Teile der
Kirche“ - zu diesem ersten Fazit kommt der Soziologe und Theologe Michael Hochschild.
Der Inhaber des Lehrstuhls für Zeitdiagnostik an der Nationalen Stiftung der Politikwissenschaften
in Paris forscht derzeit in mitteleuropäischen Benediktinerklöstern zur Frage, wie
alte Institutionen „ihre Tradition ins Heute und Morgen übersetzen“ können. „Für uns
ist interessant, wie sich Institutionen mit einer Jahrhunderte langen Tradition wandeln
können und dabei trotzdem ihrem Ursprung und Auftrag treu bleiben“, erläutert Hochschild.
So etwas könne er bei großen, modernen Firmen nicht studieren. Denn Klöster hätten
„ein langes Gedächtnis und eine große Widerstandskraft“. Im Rahmen seines Forschungsprojekts
besuchte Hochschild seit letztem Jahr acht Klöster Mitteleuropas: Beuron, St. Ottilien
und Plankstetten in Süddeutschland; Kremsmünster, Melk und St. Lambrecht in Österreich
sowie die Erzabtei Pannonhalma in Ungarn. Letzte Station war im Juni das Europakloster
Gut Aich in Salzburg.