Papst Benedikt XVI.
hat am Sonntag den Weinort Frascati im Umland von Rom besucht. Im Ortszentrum feierte
er vor der Kirche Sankt Peter eine Messe. Frascati ist eines der sogenannten suburbikarischen
Bistum, es ist als Titelkirche derzeit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone anvertraut.
In seiner Predigt mahnte er vor etwa 8.000 Gläubigen zu missionarischem Einsatz
und ermutigte besonders die Laien zu kirchlichem Engagement. Ausgehend vom Tagesevangelium
von der Aussendung der Jünger erinnerte Benedikt XVI. an die Verfolgung, die Christen
wegen ihres Glaubens erlitten:
„Jesus sendet die Apostel je zu zweit und
gibt ihnen Anweisungen, die der Evangelist in wenigen Sätzen zusammenfasst. Die erste
Anweisung betrifft den Geist der Loslösung: Die Apostel sollen nicht an Geld und Bequemlichkeit
hängen. Dann weist er sie darauf hin, dass sie nicht immer eine günstige Aufnahme
erfahren werden: Manchmal werden sie abgelehnt werden; sie können sogar verfolgt werden.
Doch das soll sie nicht beeindrucken: Sie müssen im Namen Jesu sprechen und das Reich
Gottes predigen, und nicht um ihren Erfolg besorgt sein.“
Richtschnur für
die Verkündigung bleibe das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965). Dessen Dokumente
enthielten einen «enormen Reichtum» für die Bildung neuer christlicher Generationen.
Benedikt XVI. reiste zu der Messe von seiner nahe gelegenen Sommerresidenz Castel
Gandolfo an. Christliche Existenz stehe, so Benedikt, in der Spannung von Identität
und Offenheit:
„Seid untereinander geeint und seid zugleich offen, missionarisch.
Steht fest im Glauben, verwurzelt in Christus durch das Wort Gottes und die Eucharistie.
Seid betende Menschen, um immer mit Christus verbunden zu sein wie Reben am Weinstock,
und bringt zugleich allen die Botschaft, besonders den Kleinen, den Armen und Leidenden.
Habt einander gerne in allen euren Gemeinden, seid nicht zerstritten, sondern lebt
als Brüder, damit die Welt glaubt, dass Jesus in seiner Kirche lebendig und dass das
Reich Gottes nah ist.“
Der rund 20 Kilometer südöstlich von Rom in den
Albaner Bergen gelegene Ort ist für seinen gleichnamigen Weißwein berühmt. Wegen seines
kühleren Klimas im Sommer ist er seit der Antike ein beliebtes Ausflugsziel der Römer.
Der Bischof von Frascati, Raffaello Martinelli, ist ein langjähriger ehemaliger Mitarbeiter
des heutigen Papstes. Er arbeitete 23 Jahre unter dem damaligen Präfekten Joseph Ratzinger
in der vatikanischen Glaubenskongregation. Im Jahr 2009 übertrug der Papst ihm die
Leitung des Bistums Frascati. Das Bistum Frascati gehört zu den sieben sogenannten
suburbikarischen, also im Umkreis von Rom gelegenen Bistümern. Es steht unter dem
Ehrenvorsitz eines Kardinalbischofs, gegenwärtig ist dies Kardinalstaatssekretär Tarcisio
Bertone.