2012-07-12 12:49:28

DR Kongo: Neue Kämpfe im Osten – UNO ruft zu Verhandlungen auf


RealAudioMP3 Angesichts anhaltender Gewalt im Ostkongo appelliert UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon an die Konfliktparteien, sich für ein baldiges Ende der bewaffneten Auseinandersetzungen einzusetzen. Ban habe Kongos Präsident Joseph Kabila und dessen ruandischen Amtskollegen Paul Kagame zu gemeinsamen Gesprächen über die Situation in der Region aufgerufen, teilte ein UNO-Sprecher am Mittwoch in New York mit. Als besonders besorgniserregend stufen die Vereinten Nationen die Aktivitäten der Rebellengruppe M23 ein. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss ehemaliger Kämpfer der von Ruanda unterstützten CNDP-Bewegung unter Führung von Bosco Ntaganda. Der Armeegeneral wird wegen Kriegsverbrechen und Rekrutierung von Kindersoldaten per Haftbefehl vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gesucht.

Auch Kongos Bischöfe haben sich diese Woche über die Rolle der Rebellengruppe geäußert. Anlässlich der Vollversammlung der kongolesischen Bischofskonferenz wurde die Gewalt der M23-Gruppe angeprangert, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Generalsekretär der Bischofskonferenz, P. Léonard Santedi:

„Es ist wichtig, dass die Internationale Staatengemeinschaft weiß, dass hier ein Massaker stattfindet. Panik und Hoffnungslosigkeit herrschen im Ostkongo. Es ist auch traurig zu sehen, wie sich die Lage weiter verschlechtert und so wenige Ausländer davon Kenntnis nehmen.“

Erstmals habe sich die Bischofskonferenz des Kongos über die Rebellengruppe geäußert, fügt P. Santedi an.

„Die Bischöfe sind empört, mit welcher Gewalt gegen unschuldige Menschen vorgegangen wird. Das ist nicht hinnehmbar. Vor allem ist es inakzeptabel, dass es bei den Rebellengruppen auch ausländische Söldner gibt. Da die Krisenregion an mehreren Ländern grenzt, kommt es leider auch zu Einmischungen dieser Grenznationen, oder die Milizen flüchten in diese Staaten. Fazit ist: eine Lösung kann nur durch eine internationale Absprache zustande kommen.“

Laut Angaben von Nichtregierungsorganisationen sind derzeit mindestens 250.000 Menschen im Ostkongo auf der Flucht. Das Ökumenische Netz Zentralafrika, zu dem auch die kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt gehören, rief die internationale Staatengemeinschaft auf, ihre Hilfen für den Kongo besser untereinander abzustimmen. Zur Rolle von Ruanda sagte die Leiterin des Netzwerkes, Ilona Auer-Frege am Donnerstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA):

„Ruanda drängt derzeit eindeutig auf mehr politischen Einfluss im Kongo. Das Land hat eine gemeinsame Grenze mit dem Kongo und große wirtschaftliche und strategische Interessen in der Region.“

(rv/kna 12.07.2012 mg)







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