Österreich: Heftige Kritik am saudischen Dialog-Zentrum
Heftige Kritik am neuen „König Abdullah Dialogzentrum“ in Wien hat die Hilfsorganisation
„Christian Solidarity International-Österreich“ (CSI) geübt. In der ORF-Sendung „Report“
am Dienstagabend sprach CSI-Generalsekretär Elmar Kuhn von einer „Augenwischerei“.
Saudi Arabien mache unter den Wahabiten derzeit eine Entwicklung durch, die zur völligen
Negierung von Menschenrechten führe. Diese würden dort mit Füßen getreten, und ausgerechnet
mit der dafür verantwortlichen Strömung im Islam wolle man nun einen Dialog führen,
kritisierte Kuhn. Das „König Abdullah Zentrum“ soll am 26. November in Wien eröffnet
werden. Die Einrichtung basiert auf einem völkerrechtlichen Abkommen zwischen Spanien,
Österreich und Saudi-Arabien. Der Vatikan soll Beobachterstatus erhalten. Interims-Generalsekretär
des von Saudi-Arabien finanzierten Zentrums ist der ehemalige stellvertretende saudische
Bildungsminister Faisal Abdulrahman Bin Muaammar, seine Stellvertreterin die frühere
österreichische Justizministerin Claudia Bandion-Ortner. Die österreichische Politik
hat die Errichtung des Zentrums hingegen mehrheitlich begrüßt. SPÖ, ÖVP und BZÖ sind
dafür, FPÖ und Grüne dagegen.