China: Bischof legt Ämter in Patriotischer Vereinigung nieder
Mit Genehmigung des Vatikan ist in Shanghai am Samstag ein neuer Bischof geweiht worden.
Um die 30 Priester und über 1.000 Gläubige waren laut der katholischen Agentur ucanews
bei der Weihe in der Kathedrale des Heiligen Ignatius mit dabei, darunter offenbar
auch Vertreter der staatstreuen „Katholischen Patriotischen Vereinigung“, die vom
Vatikan nicht anerkannt ist. Bei seiner Weihe habe der neue Bischof Thaddeus Ma Daqin
öffentlich seinen Austritt aus der Patriotischen Vereinigung verkündet, schreibt ucanews
weiter: „Nach dieser Weihe werde ich jede Anstrengung in mein kirchliches Amt stecken.
Ungebührend ist es für mich, meiner Position in der Patriotischen Vereinigung weiter
zu dienen“, sagte der neue Bischof wörtlich. Ma war laut Angaben von ucanews zuvor
Vizepräsident der Katholischen Patriotischen Vereinigung in Shanghai und Mitglied
des Ständigen Komitees der nationalen Patriotischen Vereinigung. Die offene Austrittsbekundung
des neuen Bischofs ist laut chinesischen katholischen Kreisen bemerkenswert. Am Freitag
war in Harbin im Nordwesten Chinas noch ein Bischof ohne Vatikanerlaubnis geweiht
worden; der Vatikan verurteilte die Weihe als illegitim.