2012-07-06 13:23:12

Nobelpreisträger Arber: „Alles kann als Gottesteilchen verstanden werden“


RealAudioMP3 Wissenschaftler in Genf behaupten, sie hätten „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ die Existenz des bisher letzten fehlenden Elementarteilchens in der Theorie der modernen Physik nachgewiesen. Das „Gottesteilchen“ – wie es im Volksmund gern genannt wird – ist fundamentaler Baustein des heutigen physikalischen Weltbildes und gilt als Urheber der Masse als einer der Grundeigenschaften der Materie. Physiker mutmaßen, dass das „Higgs-Boson“-Teilchen – das nach dem britischen Physiker Peter Higgs benannt ist – maßgeblich für die Bildung des Universums nach dem Urknall verantwortlich ist. Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften hat sich bereits mehrmals mit dem Thema beschäftigt, erzählt im Gespräch mit Radio Vatikan der Präsident der Akademie, der Schweizer Molekularbiologe und Nobelpreisträger Werner Arber.


„Von der Naturwissenschaft her ist alles, was sich zusammenbildet und etwas Kompliziertes bildet, eine Selbstorganisation. Religiös verankerte Menschen sehen darin die Hand Gottes. Nicht nur das Higgs-Teilchen ist in diesem Sinne ein Gottesteilchen, sondern das gilt für alle Teilchen, die sich zu einer höheren Komplexität zusammenfinden und schließlich zu lebendigen Strukturen führen.“


Von einem „Gottesteilchen“ im eigentlichen Sinne zu sprechen, sei wissenschaftlich jedoch absolut unbegründet, stellt der Protestant und Wissenschaftler Arber klar. Denn damit könne Gott nicht „bewiesen“ werden. An der Päpstlichen Akademie für Wissenschaften seien sehr kompetente Persönlichkeiten versammelt, die sich mit dem Thema sehr gut auskennen würden, fügt er an. Die Forschungen in Genf hätten aber auch zu einem weiteren Gewinn für die Wissenschaft geführt:


„Ich finde es sehr schön, dass die internationale Arbeit so erfolgreiche Resultate hervorbringen kann. Es ist notwendig, dass man an verschiedenen Laboratorien forscht. Das zeigt, dass gerade bei sehr komplexen Untersuchungen die wissenschaftliche internationale Zusammenarbeit sehr fruchtbar sein kann.“


(rv/agenturen 06.07.2012 mg)








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