Kustos zu Libanonreise des Papstes: „Große Erwartungen im Heiligen Land“

Im Heiligen Land sind die Erwartungen an den Libanonbesuch des Papstes sehr hoch. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Kustos im Heiligen Land, Pater Pierbattista Pizzaballa. Benedikt XVI. reist im September in den Libanon, wo er hochrangige religiöse und politische Vertreter des Landes treffen wird. Höhepunkt der Reise Benedikt XVI., die vom 14. bis zum 16. September geplant ist, wird wohl die Sonntagsmesse des Papstes in der Hauptstadt Beirut sein. Es gehe auch darum, dass mit dem Besuch des Papstes die Rolle der Christen in den arabischen Gesellschaften gestärkt werde, so Pizzaballa:


„Gerade der Arabische Frühling – oder zumindest was noch davon übrig bleibt – hat die Bedingungen und Beziehungen der Christen grundlegend verändert. Die Synode hatte das in gewisser Weise vorhergesehen, und es gibt sehr viele Ansatzpunkte, die für die Menschen hier wichtig sind. Der Nahe Osten und auch der Islam sind dabei, sich zu ändern. Und das betrifft auch uns Christen im Heiligen Land.“


Deshalb erwarten die Gläubigen in der gesamten arabischen Region, dass der Papst ihnen ein Wort der Ermutigung sagt, so Pizzaballa.


„Der Libanon ist ein Sinnbild für alle Länder in der Region. Es herrscht dort eine Krise, wenn auch nicht so schlimm wie in Syrien. Der israelisch-palästinensische Konflikt beeinflusst dort ebenfalls die Politik, so wie es in Ländern wie Iran, Irak oder anderswo der Fall ist. Der Papst kann keine direkten Änderungen herbeiführen, aber er kann durch seine Anteilnahme eine Stütze sein und möglich machen, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.“


(rv 06.07.2012 mg)