2012-07-06 13:05:34

D/Vatikan: Piusbrüder sehen Müllers Ernennung als „kein positives Signal“


Als „kein positives Signal“ für die Gespräche über die kirchenrechtliche Anerkennung der Piusbruderschaft sieht die Bruderschaft St. Pius X. in Deutschland die Berufung von Bischof Gerhard Ludwig Müller zum Präfekten der Glaubenskongregation. Das schreibt der deutsche Zweig der Bruderschaft in einer Erklärung vom Mittwoch. Müller wird fortan auch die Kommission „Ecclesia Dei“ leiten, die für die Gespräche mit den Traditionalisten zuständig ist. Die Berufung Müllers in das hohe Amt habe man „mit Erstaunen“ aufgenommen, heißt es in der Erklärung vom 4. Juli weiter. Müller habe in den vergangenen Jahren aus „seiner ablehnenden Haltung gegenüber der Bruderschaft keinen Hehl gemacht“, man hoffe „jedoch, dass der neue Präfekt – im Angesicht der Gespräche innerhalb der Weltkirche – zu einer positiveren Haltung zur Piusbruderschaft finden möge“. Die Priesterbruderschaft frage sich, heißt es weiter, „welche Eignung für dieses Amt ein Mann hat, der in seinen Schriften und öffentlichen Reden mehrfach gegen die katholische Lehre verstoßen“ habe. In dem zweiseitigen Schreiben führen die Piusbrüder dann in fünf Punkten angebliche „Verstöße“ in Müllers Schriften und öffentlichen Reden gegen die katholische Lehre an. Dabei gehen sie unter anderem auf Müllers Ausführungen zur Eucharistie und zur Ökumene ein. Die Piusbrüder fordern den neuen Präfekten der Glaubenskongregation dazu auf, zu „diesen umstrittenen Aussagen Stellung zu nehmen bzw. sie zu korrigieren“. Hintergrund sei der Wunsch nach einer „unverfälschten Verkündigung der Glaubenslehre“, es gehe dabei um keine „persönlichen Aversionen“. Als Bischof von Regensburg hatte Müller die Piusbrüder mehrmals wegen Priesterweihen auf dem Gebiet seiner Diözese zurechtgewiesen, die in den Augen des Vatikans nicht rechtmäßig sind.

(pm 06.07.2012 pr)








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