In Agrigent auf Sizilien hat der örtliche Bischof einem bekannten Mafiaboss das kirchliche
Begräbnis verweigert. Für die „Nummer zwei“ der Cosa Nostra in der nahe Agrigent gelegenen
Pronvinzstadt Siculiana, Giuseppe Lo Mascolo, dürfe auf Anordnung von Erzbischof Francesco
Montenegro nur ein Totengebet abgehalten werden, berichtet die römische Tageszeitung
„Il Messaggero“ am Donnerstag. Es sei das erste Mal in Agrigent, dass einem führenden
Mitglied der Mafia ein kirchliches Begräbnis verweigert werde, so „Il Messaggero“.
Der vor drei Tagen verstorbene Lo Mascolo war in der vergangenen Woche von der italienischen
Polizei festgenommen worden. Kurz darauf war er wegen Herzrhythmusstörungen in ein
Krankenhaus gebracht worden. In Agrigent hatte Papst Johannes Paul II. vor 19 Jahren,
am 9. Mai 1993, in einer aufsehenerregenden Rede die Verbrechen der Mafia angeprangert
und zum Widerstand gegen das organisierte Verbrechen aufgerufen.