2012-07-04 13:45:01

USA: Fortnight for Freedom abgeschlossen


RealAudioMP3 Ausgerechnet am 4. Juli, dem Amerikanischen Unabhängigkeitstag, kommt die Kampagne „Zweiwochen für die für Religionsfreiheit“ (Fortnight for Freedom) der amerikanischen Bischöfe zu ihrem Abschluss. Die Initiative dauerte zwei Wochen und sollte dagegen protestieren, dass die von Obama gewollte Reform des Gesundheitswesens in Zukunft auch katholische Einrichtungen dazu verpflichten würde, ihren Angestellten gegen ihre Glaubensüberzeugung Verhütungs- und Abtreibungsmittel zu bezahlen. Erst vor einigen Tagen wurde die Reform vom Obersten Gerichtshofes des Landes für verfassungskonform erklärt. Der Erzbischof von Chicago, Kardinal Francis E. George, unterstrich im Interview mit Radio Vatikan die Wichtigkeit der Initiative:

„Die Vereinigten Staaten sind stolz darauf, das Land der Freiheit zu sein. Aber die Religionsfreiheit, die die wichtigste unter allen Freiheiten ist, ist nun ernsthaft in Gefahr, wenn die Reform nicht geändert wird. Seit 1990 haben die Bischöfe darauf hingewiesen, dass der allgemeine Zugang zu Gesundheitsdiensten eine gute Gesellschaft charakterisiere: Was die Realisierung dieser Ziele betrifft, sind wir der gleichen Meinung wie das Weiße Haus. Aber im Namen dieser Ziele dürfen wir nicht die Religionsfreiheit opfern. Mit dieser würden wir auch die Freiheit großer Institutionen opfern, im Bereich der Gesundheitsassistenz, der Erziehung, der sozialen Dienste zu handeln, wie auch der gemeinnützigen katholischen Einrichtungen.“

Eine weitere ernsthafte Bedrohung der karitativen Einrichtungen und der religiösen Identität überhaupt stelle die Forderung der amerikanischen Regierung dar, deren Betreiber müssten als Laien auftreten. Das sei unvereinbar mit der katholischen Identität, so der Kardinal:

„Das ist neu für uns. Als wäre die Dritte Französische Republik in Nord Amerika angekommen. Wir haben diese Erfahrung nie gemacht und sind deshalb sehr überrascht. Die Regierung hat entschieden, was religiös sei, aber dieses „religiös Sein“ entspricht nicht unserem Religionsverständnis! Früher waren wir in den Vereinigten Staaten frei, katholisch zu sein, und die Regierung hat uns respektiert. Jetzt nicht mehr! Die Regierung sagt, ihr dürft euch nicht mehr als katholisch qualifizieren, wenn ihr Erzieher sein wollt oder im Gesundheitssektor arbeiten wollt. Das wäre eine geraubte Identität! Das Problem ist sehr ernst.”

Die Initiative der Bischöfe wurde durch die Vertreter anderer Glaubensrichtungen in den Vereinigten Staaten tatkräftig unterstützt. Unter ihnen sind der Präsident der nationalen Vereinigung der Evangelikalen, Leith Anderson und Imam Faizul R. Khan, Gründer der Islamgesellschaft von Washington. In einem offenen Brief, der von zahlreichen Religionsführern Amerikas unterschrieben worden ist, wird betont, dass keine Regierung den Religionsgemeinschaften sagen könne, an was sie zu glauben hätten.“ In diesem Zusammenhang ruft der Brief die politischen Autoritäten dazu auf, die Normen der Gesundheitsreform zu korrigieren, die die Gewissensfreiheit verletzen.

(rv 04.07.2012 cs)







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