Kardinal Kaspar: Deutsche an der Kurie nicht überrepräsentiert
Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper sieht nach der Berufung des Regensburger
Bischofs Gerhard Ludwig Müller zum Präfekten der Glaubenskongregation keinen übermäßigen
deutschen Einfluss auf die Weltkirche. „Wir Deutsche sind in der Kurie eher unterrepräsentiert“,
sagte Kasper dem Bayerischen Rundfunk am Dienstagabend am Rande einer Veranstaltung
in Regensburg. Natürlich handle es sich beim Papst um einen Deutschen. Aber Müller
sei nun der einzige Leiter eines Dikasteriums, der aus Deutschland komme. In den unteren
Rängen seien „ganz wenige“ Deutsche tätig. Kasper hofft, dass mit Müller „die deutsche
Theologie im Vatikan gestärkt wird“. Denn es sei manchmal nicht leicht, in Rom die
deutschen Fragen verständlich zu machen. In seine Aufgabe werde sich Müller hineinfinden
müssen. „Ich musste das auch erst lernen“, so der Kardinal. Kasper war von 2001 bis
2010 Präsident des Päpstlichen Einheitsrates.