Erzbischof Gerhard Ludwig Müller ist für das Leitungsamt in der Glaubenskongregation
„hervorragend geeignet und vorbereitet“: So urteilt Kardinal Christoph Schönborn über
den nun ehemaligen Regensburger Bischof, der am Montag von Benedikt XVI. zum Präfekten
der Kongregation für die Glaubenslehre ernannt wurde. Dass der Papst „einen für seine
Rechtgläubigkeit bekannten Theologen für dieses Amt ernennt, sollte nicht verwundern“,
sagte der Wiener Erzbischof gegenüber Kathpress. Für Erzbischof Müller spreche vor
allem sein „weites theologisches Spektrum“. Kardinal Schönborn verwies darauf, dass
Müller „Lateinamerika sehr gut kennt“, sowohl hinsichtlich der Theologie als auch
in Bezug auf die pastorale Situation. Seine Sprachkenntnisse würden ihn „für das Gespräch
mit dem größten katholischen Kontinent“ sehr befähigen. Weiterhin bringe der neue
Leiter der Glaubenskongregation eine „große Vertrautheit mit der evangelischen Theologie
und mit der Ökumene“ mit, so Kardinal Schönborn. Kardinal Schönborn kennt Bischof
Müller seit über dreißig Jahren aus dem Kreis der theologischen Fachkollegen und vom
gemeinsamen Wirken in der Glaubenskongregation und in der Internationalen Theologischen
Kommission des Vatikans. Von daher habe der Kardinal die „maßvollen und vermittelnden
Stellungnahmen von Bischof Müller schätzen gelernt“. Auch wenn „manches in der Leitungsweise“
von Bischof Müller in Regensburg „umstritten“ gewesen sei, so sei dieser ein „ausgewiesener
Theologe“ mit gutem Ruf, resümierte Kardinal Schönborn.