„Neben Professionalität brauchen wir auch Herzensbildung"
Papst Benedikt XVI.
hat in seinem Angelus-Gebet am Sonntag die Mitarbeiter im Gesundheitswesen dazu aufgerufen,
neben dem professionellen Einsatz für die Kranken auch die "Herzensbildung" nicht
zu vergessen. Er sprach beim letzten Angelus-Gebet vom Petersplatz vor der Sommerpause
über die wundersame Heilung der Tochter des Jairus und einer kranken Frau, von denen
das Markus-Evangelium berichtet (Mk 5,21-43). Bei beiden Episoden könne man, so der
Papst, eine zweifache Bedeutungsebene vorfinden:
„Die rein physische Bedeutung:
Jesus neigt sich dem menschlichen Leiden zu und heilt den Körper; und die spirituelle
Bedeutung: Jesus ist gekommen, um das Herz des Menschen zu heilen und die Rettung
zu spenden; er fordert, in Ihn zu glauben.“ Diese beiden Erzählungen, so der
Papst weiter, seien für uns eine Einladung dazu, eine rein horizontale und materialistische
Sicht auf das Leben abzulehnen. Statt Gott ausschließlich um die Lösung unserer alltäglichen
Probleme zu bitten, müssten wir ebenso inbrünstig um einen immer stärkeren Glauben
bitten, um eine Erneuerung unseres Lebens durch Gott zu erfahren. Das Markusevangelium,
so Papst Benedikt weiter, lasse ihn insbesondere an die Mitarbeiter im Gesundheitswesen
denken. Diese brächten den Leidenden Seelenruhe und Hoffnung. Dennoch:
„In
der Enzyklika Deus caritas est habe ich beobachtet, dass man bei diesem wertvollen
Dienst zuallererst die professionelle Kompetenz benötigt – diese ist eine erste unabdingbare
Notwendigkeit – aber diese allein reicht nicht aus. Es handelt sich nämlich um menschliche
Wesen, die Menschlichkeit und Zuwendung des Herzens benötigen. „Deswegen brauchen
diese Helfer neben und mit der beruflichen Bildung vor allem Herzensbildung.“ (Enzyklika
Deus caritas est Kap.31)“,