2012-06-28 15:10:30

Österreich: Kritik an Ungehorsamsaufruf heißt nicht Redeverbot


Der Pressesprecher von Kardinal Christoph Schönborn, Michael Prüller, hat einige Missverständnisse über die Bestellung eines neuen Dechanten für das Dekanat Piesting zurechtgerückt. Der Fall sorgte für Aufregung, da der Wiener Erzbischof den bisherigen Dechanten Peter Meidinger nicht wiederbestellt, nachdem dieser nicht bereit war, sich vom Ungehorsamsaufruf der Pfarrerinitiative zu distanzieren. In einem eigenen Newsletter des diözesanen Mitarbeitermagazins „thema_kirche“ betont nun Prüller, Kardinal Schönborn habe mehrmals – auch in diesem Zusammenhang – betont, dass es dabei nicht um die Anliegen oder die Themen der Pfarrerinitiative geht. Und der Erzbischof habe auch deutlich gesagt, „dass er im Klerus keinen Kadavergehorsam möchte, sondern kritische Loyalität – wache, selbstständig denkende Mitarbeiter, die auch ihrem Bischof offen die Meinung sagen“, so Prüller. In der Kirche gebe es kein Redeverbot, fügte er an. Durch die Wortwahl „Aufruf zum Ungehorsam“ habe es „in der Teambeziehung zum Klerus eine starke Irritation gegeben“. Der Kardinal möchte daher „ein Zeichen der Loyalität, bevor er jemanden in die Vertrauensstellung eines Dechanten beruft“. Das habe „nichts mit Strafe zu tun“, hebt der Leiter des Amtes für Öffentlichkeitsarbeit der Erzdiözese Wien hervor.

(kap 28.06.2012 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.