D: Kein Weltbild-Verkauf – Unternehmen geht an kirchliche Stiftung
Die Verlagsgruppe
Weltbild wird nicht verkauft. Der Geschäftsführer des Unternehmens, Carel Halff, bestätigt
eine entsprechende Meldung der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) vom Mittwoch.
Die Weltbild-Gesellschafter hätten am Dienstag beschlossen, den Konzern stattdessen
in eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts zu überführen. „Weltbild und seine
Mitarbeiter begrüßen diese Entscheidung sehr“, sagte der Geschäftsführer des Unternehmens,
Carel Halff, im Münchner Kirchenradio.
Über die Motive der Gesellschafter,
den Konzern nicht zu verkaufen und stattdessen in eine kirchliche Stiftung öffentlichen
Rechts zu überführen, könne er nur spekulieren, so Hallf. Der Entschluss gebe Weltbild
aber „eine neue Perspektive, Stabilität und Ruhe“. Das Unternehmen könne sich auf
dem anspruchsvollen Buch- und Medienmarkt nun wieder mit voller Konzentration dem
Tagesgeschäft widmen.
Die Verlagsgruppe Weltbild-GmbH sei zukünftig unter
der neuen Stiftung angesiedelt. „Auf Ebene des Unternehmens ändert sich vorerst nichts,
außer, dass wir uns nur noch mit einem Gesellschafter abstimmen“, erklärte Halff.
Mit den Unternehmensgewinnen will die Stiftung gemeinnützige, kulturelle und kirchliche
Zwecke verfolgen.
Unter dem Eindruck einer öffentlichen Debatte über den Vertrieb
erotischer und esoterischer Produkte hatten die Gesellschafter Ende November 2011
ursprünglich beschlossen, Weltbild zu verkaufen. Dazu erklärte Geschäftsführer Halff
im Münchner Kirchenradio: „Wir haben damals sofort einzelne Titel aus dem Angebot
entfernt.“ In einem aufwändigen Prozess sei überprüft worden, ob die Produkte für
Weltbild tragbar seien oder nicht.
Weltbild mit seinen rund 6.400 Mitarbeitern
gehört derzeit zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands
(VDD) und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Mit einem Jahresumsatz von 1,6
Milliarden Euro und mehr als drei Millionen Kunden zählt Weltbild zu den europäischen
Branchenriesen.