2012-06-27 11:59:11

Ägypten: Kirchenvertreter erinnern Mursi an seine Versprechen


RealAudioMP3 Nach der Wahl eines Muslimbruders zum neuen ägyptischen Präsidenten fürchten die Christen in dem Land nun, dass islamistische Strömungen Aufwind erhalten könnten. Das hält sie aber offenbar nicht davon ab, sich gerade jetzt für die Prinzipien einzusetzen, die ihnen gesellschaftlich am Herzen liegen. Das zeigt das Treffen katholischer Vertreter mit dem neuen Präsidenten Mohammed Mursi an diesem Mittwoch.

Gerechtigkeit für alle, Hilfe für die Armen und die nationale Einheit stehen im Mittelpunkt des ersten Treffens katholischer Vertreter mit dem neuen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi an diesem Mittwoch. Das hat der offizielle Sprecher der katholischen Bischöfe des Landes, Pater Antoine Rafic Greiche, im Interview mit Radio Vatikan angegeben. Neben der Gratulation zum Wahlsieg dürften die Kirchenvertreter den neuen Präsidenten wohl auch an seine Versprechen erinnern. Dazu Greiche:

„Der neue Präsident muss den Armen, Obdachlosen und Analphabeten helfen, wie er es versprochen hat. 40 Prozent der ägyptischen Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze! Wir als Christen möchten, dass es allen Ägyptern besser geht, seien sie nun Christen oder Moslems, und dass sie nicht so arm bleiben, wie sie heute sind. Das ist eines der Hauptthemen des Treffens heute.“

Zweite wichtige Forderung der Christen: nationale Einheit. Seit Mubaraks Fall sei das politische Leben in Ägypten allzu sehr zersplittert, so der griechisch-katholische Priester:

„Jeder hat seine eigenen politischen Ansichten, was das ägyptische Volk auseinanderfallen lässt. Es gibt Liberale, Sozialisten, Islamisten mit allen Abstufungen des Islamismus, es gibt viele Parteien. Wir wollen jetzt den Geist der Versöhnung und eine Regierung der nationalen Einheit, die uns helfen kann, so eins zu werden wie es sein sollte.“

(rv 27.06.2012 pr)








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