Über tausend Menschen haben in Bern am Samstag an einer Kundgebung gegen die Verschärfungen
im Asylrecht teilgenommen. Das Schweizer Fernsehen sprach von einigen tausend Teilnehmern.
Zur Kundgebung riefen zahlreiche Organisationen auf, darunter auch kirchliche Gemeinschaften,
Gewerkschaften, Parteien sowie Menschenrechts- und Friedensorganisationen. Sie kritisieren
die „Tendenz Richtung Repression“ im Asylwesen. Verschiedene Sprecher riefen zu einer
Schweiz mit offenem Herz auf und verurteilten die „unmenschlichen Maßnahmen“ im Asylwesen
wie etwa den Sozialhilfeentzug, wie die Presseagentur „Kipa“ berichtet. Die Redner
wiesen darauf hin, dass Fremde zur Vielfalt im Land beitragen. Kritisiert wurde eine
Asylpolitik, die den Schutz von Bedürftigen aus den Augen verloren habe und keine
Probleme löse. Die Kundgebung endete auf dem Bundesplatz mit einem Aufruf zur Solidarität
mit den Asylsuchenden. Flüchtlinge machten weniger als einen Prozent der Bevölkerung
aus. Der Nationalrat – also die Große Kammer – hatte sich Mitte Juni für eine Verschärfung
des Asylrechts ausgesprochen. Insbesondere sollen Asylsuchende künftig nur noch Nothilfe
statt Sozialhilfe bekommen. Die Vorlage geht noch an den Ständerat. Die Schweizerische
Volkspartei SVP droht mit einem Referendum, falls das Parlament nicht hart durchgreift.