Papst zur Wirtschafts- und Finanzkrise: „Die tieferen Ursachen bekämpfen“
Papst Benedikt XVI.
hat zur Bekämpfung der tieferen Ursachen der Wirtschaftskrise aufgerufen. An der Wurzel
der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise stünde eine „moralische Krise“, unterstrich
der Papst an diesem Freitag vor Vertretern des italienischen Landwirtschaftsverbandes
Coldiretti im Vatikan. Deshalb gelte es jetzt, den „ethischen Instanzen“ den Vorrang
vor allen anderen Erfordernissen zu geben: „Abhilfe muss an der Wurzel der Krise geleistet
werden, indem man die Wiederentdeckung spiritueller Werte fördert, aus denen dann
Ideen, Projekte und Werke entstehen“, so Benedikt XVI. wörtlich. Politik und Gesellschaft
seien hier aufgerufen, vor allem an die Zukunft junger Menschen zu denken und diese
zu fördern, so der Papst weiter. Den italienischen Landwirtschaftsverband Coldiretti
ermutigte der Papst, die Interessen der Kleinbauern und lokalen Unternehmer zu verteidigen.
Zur Wirtschafts- und Finanzkrise kam mit dem jüngsten Erdbeben in Norditalien
für die italienische Landwirtschaft eine zusätzliche Belastung hinzu. Norditalien
ist eine Kernregion der italienischen Landwirtschaft; nach Angaben des italienischen
Landwirtschaftsverbandes Coldiretti führte das Beben im Agrar- und Lebensmittelbereich
zu Verlusten von rund 200 Millionen Euro. Der Papst besucht die vom Erdbeben getroffene
Region am kommenden Dienstag. (rv 22.06.2012 pr)