Papst Benedikt XVI.
hat den Menschen in Syrien, „besonders den unschuldigen Kleinen und den Schwächsten“,
seine geistliche Nähe versichert und die Staatengemeinschaft dazu aufgefordert, Syrien
aus seiner aktuellen Krise herauszuhelfen. Der Papst äußerte sich vor den Angehörigen
der ROACO, der am Vatikan beheimateten Dachorganisation für rund 20 Ostkirchen-Hilfswerke
aus Europa und Nordamerika.
„Unser Gebet, unser Engagement und unsere
konkrete Brüderlichkeit in Christus mögen ... von Gott die Weisheit des Herzens derjenigen
erlangen, die Verantwortung haben, damit Blutvergießen und Gewalt aufhören. Keine
Anstrengung soll gescheut werden, auch von Seiten der internationalen Gemeinschaft,
um Syrien aus der Lage der Gewalt und der aktuellen Krise zu führen, die schon lange
andauert und ein allgemeiner Konflikt zu werden droht, der äußert negative Folgen
für das Land und die ganze Region hätte.“
Weiter ruft der
Papst die Konfliktparteien in Syrien eindringlich dazu auf, die „nötige humanitäre
Hilfe“ zuzulassen. Die syrische Armee setzte an diesem Donnerstag den Beschuss der
umkämpften Stadt Homs fort, obwohl sich Regierungstruppen und Aufständische auf eine
vorübergehende Waffenruhe geeinigt hatten. Diese sollte Donnerstag den ganzen Tag
gelten und der Versorgung und Evakuierung der Bewohner von Homs dienen, sagte ein
Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Rettungsteams stünden bereit
und warteten auf ihren Einsatz.
Unterstützung müsse aber auch jenen zuteilwerden,
die durch die anhaltende Gewalt zur Flucht gezwungen wurden, teils in die Nachbarländer,
stellte Benedikt XVI. klar. Überhaupt ortet der Papst im Nahen Osten, dem „Mutterland
der alten christlichen Traditionen“, Besorgnis erregende Entwicklungen. So scheine
die Region von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise der Industrienationen besonders
betroffen. Das führe zu „Unsicherheit und Instabilität auch auf kirchlicher Ebene
und im Bereich des ökumenischen und interreligiösen Dialogs“, so der Papst.
„Es
geht um Faktoren, welche die ortspezifischen Wunden der Geschichte schüren und den
Dialog, den Frieden und das Zusammenleben der Völker wie auch die wirkliche Achtung
der Menschenrechte, besonders das Recht der Religionsfreiheit des einzelnen und der
Gemeinschaft, noch brüchiger machen. Dieses Recht muss in seinem öffentlichen Bekenntnis
garantiert werden und nicht nur hinsichtlich des Kults, sondern auch im Bereich der
Seelsorge, Erziehung, der Hilfs- und Sozialdienste – alles unerlässliche Aspekte für
seine tatsächliche Ausübung.“