Das bevorstehende
Jahr des Glaubens bekommt Konturen: An diesem Donnerstag hat der Heilige Stuhl die
wichtigsten Instrumente, Veranstaltungen und Feiern der Initiative vorgestellt. Darunter
sind Heiligsprechungen wie die von Anna Schäffer aus der Diözese Regensburg am 21.
Oktober, eine Rom-Wallfahrt von Seminaristen und angehenden Ordensleuten, ein großes
Treffen von Religionslehrern und eine Eucharistische Anbetung, die auf der ganzen
Welt gleichzeitig stattfinden wird.
Erzbischof Rino Fisichella, der Präsident
des päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung, betonte vor den Journalisten
im Vatikan den unersetzlichen Beitrag zahlloser Laien zum Glaubensleben:
„Es
ist ihr wertvolles Zeugnis – ein Zeugnis, das nicht zur Nachricht vor den Menschen
taugt, aber in den Augen des Höchsten kostbar ist – , das der Kirche erlaubt, sich
in der Welt von heute zu zeigen mit der Kraft des Glaubens und der Begeisterung der
Kleinen.“
Freilich ordne sich das Jahr des Glaubens in eine
ernste spirituelle Krise ein. Das Jahr des Glaubens verstehe sich als Weg, den die
christliche Gemeinschaft allen öffnen wolle, die „Sehnsucht nach Gott und den Wunsch
haben, ihn wieder zu treffen“.
„Dazu ist es aber immerhin nötig, dass
die Gläubigen sich selbst in der Verantwortung sehen, allen jenen ihre Begleitung
im Glauben anzubieten, die nach dem Grund unseres Glaubens fragen.“
Das
Jahr des Glaubens beginnt am Donnerstag, den 11. Oktober, dem 50. Jahrestag des Auftaktes
zum II. Vatikanischen Konzil, mit einer feierlichen Messe auf dem Petersplatz. Am
21. Oktober wird Benedikt XVI. sieben Glaubenszeugen heilig sprechen, darunter drei
Laien, beispielsweise Anna Schäffer aus Regensburg und Katharina Tekakwitha, die erste
eingeborene Heilige aus Nordamerika. Ebenfalls unter den neuen Heiligen ist die deutschstämmige
Ordensfrau Barbara Cope, die Leprakranke auf Hawaii pflegte.
Am Vorabend
von Pfingsten, am 18. Mai 2013, werden Angehörige geistlicher Bewegungen zum Petrusgrab
pilgern und eine Messe mit dem Papst auf dem Petersplatz feiern. Zu Fronleichnam,
am 2. Juni, leitet Benedikt eine feierliche Eucharistische Anbetung, die zeitgleich
in allen Kathedralen der Weltkirche „und in allen Kirchen, in denen es möglich ist“,
stattfinden soll. Am 7. Juli findet auf dem Petersplatz eine große Wallfahrt von angehenden
Priestern und Ordensleuten ihren feierlichen Abschluss. Auch der Weltjugendtag in
Rio de Janeiro von 23. bis 28. Juli reiht sich in die Initiativen zum Jahr des Glaubens
ein. Der 29. September wird besonders den Katecheten gewidmet sein, um „die Bedeutung
der Religionsunterweisung beim Wachsen des Glaubens“ zu unterstreichen. Bei diesem
Anlass werde man auch an den Weltkatechismus erinnern, der vor 20 Jahren veröffentlicht
wurde, sagte Fisichella. Das Jahr des Glaubens endet am 24. November 2013, dem letzten
Tag des Kirchenjahres.
Fisichella nannte an Terminen ausschließlich solche,
bei denen die Anwesenheit des Papstes vorgesehen ist. Er verwies auf zahlreiche Initiativen
in allen Teilkirchen und stellte gleichzeitig die neue Webseite vor, die solche Initiativen
sammelt. „annusfidei.va“ ist bereits auf Italienisch und Englisch freigeschaltet und
soll in wenigen Tagen auch auf Deutsch vorliegen. Fisichella stellte auch das Logo
und die Hymne des Jahres des Glaubens vor und gab bekannt, dass die vatikanische Gottesdienstkongregation
ein neues Messformular für die Neuevangelisierung approbiert habe.