Die Situation in Kaduna hat sich nach den Anschlägen auf Kirchen vom Sonntag und Montag
etwas beruhigt, allerdings sind interreligiöse Spannungen zu verzeichnen. So wurden
bei Zusammenstößen zwischen Muslimen und Christen in Kaduna laut Angaben des Roten
Kreuz am Dienstag mindestens 40 Menschen getötet und über 60 Personen verletzt. Parallel
dazu sei es zu Schießereien zwischen Anhängern der Terrorsekte Boko Haram und der
Polizei gekommen. In Kaduna selbst hätten die Menschen außerhalb der Ausgangssperre
ihre normalen Aktivitäten aber wieder aufgenommen, berichtete der Erzbischof der Stadt,
Matthew Man-oso Ndagoso, gegenüber der katholischen Presseagentur Fides. Die Sicherheitskräfte
täten alles in ihrer Macht stehende, um Ruhe und Ordnung zu garantieren, so der Erzbischof
der Hauptstadt des gleichnamigen Staates im Norden von Nigeria. In Kaduna war am Sonntag
ein Attentat auf die Shalom-Kirche der pfingstkirchlichen Gemeinde verübt worden.
Nur einen Tag später waren in der Stadt Zaria, die sich ebenfalls im Staat Kaduna
befindet, weitere Attentate auf zwei Kirchen, darunter die katholische Kathedrale,
verübt worden. Zu den Anschlägen bekannte sich die radikalislamistische Boko Haram-Sekte.
(fides/reuters 20.06.2012 mg/pr)