EU/Brasilien: ComECE fordert nachhaltigere Entwicklung
Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE) fordern
eine „gerechtere und nachhaltigere Entwicklung“ für die ärmsten Länder der Welt. Das
schreibt der ComECE-Präsdient, der Münchner Kardinal Reinhard Marx in einem Appell
an die Teilnehmer des UNO-Gipfels in Rio. Aus christlicher Perspektive sei die Würde
des Menschen Grundlage für jede nachhaltige Entwicklung, betont Marx. Ziel sei, „ein
Gleichgewicht zwischen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Erfordernissen
zu finden und die Grundbedürfnisse der gegenwärtigen Generationen zu befriedigen ohne
die Lebensgrundlagen künftiger Generationen aufs Spiel zu setzen“. Nachhaltigkeit
erfordere „Solidarität über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg“. Dies betreffe
vor allem „die Armen und an den Rand Gedrängten sowie die kommenden Generationen“.
Die Verantwortung für die globale Erwärmung tragen laut Marx vor allem die Länder
der Nordhalbkugel, insbesondere auch der Europäischen Union. Marx verweist auf das
Prinzip einer „gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortung“, wie es vor 20 Jahren
in Rio formuliert wurde.