Die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste hat heuer erstmals an drei
Persönlichkeiten aus den abrahamitischen Religionen „Toleranz-Ringe“ verliehen. Die
Überreichung an Kardinal Karl Lehmann, Lord George Weidenfeld und Zaki Anwar Nusseibeh
fand kürzlich im Kaisersaal des Frankfurter „Römer“ statt.
Bisher hatte die
im Jahr 1990 von dem Herzchirurgen Felix Unger gemeinsam mit Kardinal Franz König
und Prof. Nikolaus Lobkowicz in Salzburg begründete Akademie alljährlich einen „Toleranz-Preis“
vergeben. Der Generalsekretär der Österreich-Sektion von „Christian Solidarity International“
(CSI), Elmar Kuhn, betonte in seiner Laudatio, die „Toleranz-Ringe“ stellten die Hoffnung
in die Mitte, dass „ein friedliches Zusammenleben der Religionen und die Achtung des
Menschenrechts auf Religionsfreiheit möglich sind“. Die Frankfurter Bürgermeisterin
Petra Roth und Prof. Felix Unger äußerten sich in ähnlichem Sinn.
Kardinal
Karl Lehmann (Jahrgang 1936) ist seit 1983 Bischof von Mainz. Von 1987 bis 2008 war
er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, 2001 wurde er von Johannes Paul II.
zum Kardinal ernannt. Beim Zweiten Vatikanischen Konzil war er als Mitarbeiter des
Theologen Karl Rahner tätig.
Lord Weidenfeld (Jahrgang 1919) ist ein britischer
Journalist und Verleger österreichisch-jüdischer Herkunft. Er besuchte die Universität
Wien und die Diplomatische Akademie. Nach dem deutschen Einmarsch im Jahr 1938 musste
er nach London emigrieren und begann bei der BBC zu arbeiten. Als Verleger spezialisierte
er sich auf die Herausgabe wichtiger Werke zur europäischen Geschichte und auf Biographien,
darunter die Memoiren von Charles de Gaulle, Konrad Adenauer, Golda Meir und Henry
Kissinger.
Zaki Anwar Nusseibeh ist engster Berater des Vorsitzenden der Vereinigten
Arabischen Emirate, Khalifa bin Zayed Al Nahyan, und stammt aus Jerusalem.