Im ostindischen Unionsstaat Orissa ist es erneut zu Gewalt gegen Christen gekommen.
Ein Pastor und eine ganze Gemeinde, rund zwölf Familien, wurden dort von einer Gruppe
von etwa 50 hinduistischen Extremisten angegriffen. Das meldet die Nachrichtenagentur
Fides. Die jüngste Episode ereignete sich im Distrikt Balasore. Wie der ökumenische
„Global Council of Indian Christians“ GCIC berichtet, wurde der 50-jährige Pastor
Evangelist Baidhar von fanatischen Hindus angegriffen und misshandelt, ohne dass es
dafür einen Grund gegeben hätte. Der Pastor befand sich auf dem Heimweg, nachdem er
ein Gebetstreffen in der Wohnung eines Gläubigen im Dorf Mitrapur Makhapada geleitet
hatte. Die Angreifer ließen den Pastor mit blutenden Wunden am Straßenrand zurück.
Wären nicht einige Gläubige dazu gekommen, die den verletzten Pastor ins Krankenhaus
brachten, wäre er wahrscheinlich seinen Verletzungen erlegen. Nachdem die Angreifer
erfahren hatten, dass der Pastor von Gläubigen gerettet wurde, kamen sie noch am selben
Abend mit einer Gruppe von rund 50 Extremisten in das Dorf, wo insgesamt zwölf Familien
angegriffen wurden. Dabei wurden rund ein Dutzend Gläubige verletzt. Viele Bewohner
flohen aus dem Dorf, um sich in den umliegenden Wäldern zu verstecken. Der Global
Council of Indian Christians nahm mit den betroffenen Gläubigen Kontakt auf und bewegte
Pastor Baidhar dazu, Anzeige bei der Polizei in Nilgiri zu erstatten. Die Polizei
versicherte, dass sie angemessene Maßnahmen gegen die Täter ergreifen werde. Erst
vor wenigen Tagen beschlagnahmte die Polizei im Distrikt Brahmagiri über 50 Sprengsätze
und mehrere Kisten Dynamit im Dorf Gamhari. Es wird vermutet, dass diese Munition
für weitere antichristliche Übergriffe in Orissa bereitstand, die sich an der Gewalt
inspirieren, zu der es bereits 2008 in Kandhamal gekommen war.