Die beiden großen Kirchen haben am Montag Vereinbarungen zum Schutz von Kindern und
Jugendlichen vor sexueller Gewalt in Berlin unterzeichnet. Das meldet die Nachrichtenagentur
KNA. Ziel sei es, die Empfehlungen des von der Bundesregierung eingesetzten Runden
Tisches gegen Kindesmissbrauch umzusetzen. Die konkreten Maßnahmen sollen dann die
Einrichtungen und Verbände selbst entwickeln und anwenden. Bislang haben der Deutsche
Olympische Sportbund, die Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische Gesamtverband, die kommunalen
Spitzenverbände sowie der Deutsche Bundesjugendring die Vereinbarungen unterschrieben.
Insgesamt ist der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig,
nach eigenen Angaben dazu mit etwa 20 Organisationen im Gespräch. Mit den Vereinbarungen
erklären sich die Kirchen bereit, den Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung
in den Jahren 2012 und 2013 bei der Durchführung von zwei bundesweiten Befragungen
in ihren kirchlichen Strukturen zu unterstützen. Dazu sollen Diözesen, Landeskirchen
und Gemeinden nach Angaben Rörigs darüber Auskunft geben, welche Konzepte zu Prävention
und Intervention bei sexualisierter Gewalt entwickelt wurden und welche geplant sind.
Die erste Befragung, die auch in Kitas, Internaten, Heimen, Kinderkliniken, Sport-
und Jugendverbänden sowie bei den Trägern von Kinder- und Jugendreisen sowie voraussichtlich
auch in Schulen stattfindet, startete bereits Anfang Juni. Die Ergebnisse sollen auf
dem Bilanztreffen des Runden Tisches am Jahresende vorgestellt werden. Eine zweite
Befragung soll im kommenden Frühjahr erfolgen.