2012-06-18 13:38:31

Bisher 23 Personen in Sachen Vatileaks angehört


Die Audienz des Papstes für die drei Kardinäle der Untersuchungskommission zum Fall Vatileaks am vergangenen Samstag war keineswegs eine abschließende Berichterstattung zum Thema für den Papst. Das hat Vatikansprecher Pater Federico Lombardi mit Bezug auf Berichte in italienischen Medien festgestellt. Die von Papst Benedikt eingesetzte Kommission habe in der vergangenen Woche die Untersuchung der Affäre um die veröffentlichten vertraulichen Dokumente fortgesetzt und werde das auch weiterhin tun, so der Vatikansprecher. Dies sei gemäß dem päpstlichen Auftrag ganz offen geschehen, ohne dass bereits ein Urteil gefällt worden sei.

Es würden etwa vier bis fünf Anhörungen pro Woche geführt, bis vergangenen Samstag hätten die Kardinäle 23 solcher Anhörungen von Vatikanmitarbeitern vorgenommen, sowohl von Klerikern als auch von Laienmitarbeitern. Eine solche Anhörung einer Person sei aber noch nicht gleichbedeutend mit einem Verdacht, betonte Lombardi. Um Auskunft gebeten würden alle, die hilfreiche
Informationen beisteuern könnten. Papst Benedikt XVI. hatte im April des Jahres die pensionierten Kurienkardinäle Julian Herranz (82), Jozef Tomko (88) und Salvatore di Giorgi (82) mit Ermittlungen darüber beauftragt, wie vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit gelangen konnten.

Unter den angehörten Personen sei auch der Kammerdiener Paolo Gabriele gewesen, bestätigte Lombardi. Die Anhörung des Butlers durch die Kardinäle sei von der formalen Einvernahme durch die Staatsanwaltschaft des Vatikans unterschieden; diese ginge ebenfalls weiter. Gabriele wurde vor rund vier Wochen verhaftet und bleibt bis auf weiteres in der vatikanischen Arrestzelle. Er hat laut Lombardi einen Antrag auf Haftverschonung gestellt, das Gericht habe über diesen aber noch nicht entschieden.

(rv 18.06.2012 ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.