Während die Vereinten
Nationen ihre Beobachtermission in Syrien unterbrechen, versuchen katholische Hilfswerke
und der Vatikan den Menschen vor Ort auch mit materiellen Hilfen beizustehen. Das
verspricht der argentinische Kurienkardinal Leonardo Sandri. Ab Montag treffen sich
die Mitglieder der „Vereinigung der Hilfswerke für die orientalischen Kirchen“(ROACO)
in Rom zu ihrer alljährlichen Vollversammlung. Die Lage in Syrien wird dabei ein wichtiges
Gesprächsthema sein, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Präfekt der Ostkirchenkongregation,
Kardinal Sandri, der auch der ROACO-Vereinigung vorsteht.
„Mit großer Traurigkeit
sehen wir, was in Syrien derzeit geschieht. Jeden Tag treffen schreckliche Nachrichten
ein. Wir werden bei der Sitzung konkrete Hilfsmaßnahmen besprechen. Dazu wird auch
der Nuntius in Syrien, Erzbischof Zenari, hier in Rom bei unserer Sitzung erwartet.
Er wird uns somit aus erster Hand über die Lage vor Ort berichten. Doch vor allem
geht es darum, dass die Gewaltwelle gestoppt wird.“
Ein weiterer Blickpunkt
wird die Lage im Heiligen Land sein. Dort gehe es darum, dass endlich Frieden zwischen
Israelis und Palästinensern herrsche.
„Ein fixer Gast unserer Vollversammlungen
sind jeweils der Nuntius in Israel und der Kustos im Heiligen Land. Gemeinsam möchten
wir Vorschläge erarbeiten, wie die Kirche sich dort für Gerechtigkeit und Frieden
einsetzen könnte. Was in jener Region aber vor allen Dingen notwendig ist: das gegenseitige
Verständnis und der Respekt. Es ist nämlich durchaus möglich, dass dort Frieden herrschen
kann.“
Nach zwei Monaten haben die UN-Beobachter in Syrien ihre Mission
abgebrochen. Der Einsatz werde ausgesetzt, teilte der Missionsleiter, der norwegische
General Robert Mood, am Samstag mit. Mood hatte den Konfliktparteien am Freitag vorgeworfen,
zur Eskalation der Lage beizutragen, wodurch das Leben der unbewaffneten Beobachter
zunehmend in Gefahr gerate.