Familie als
Berufung - Gespräche von Pierre und Véronique Sanchez mit Bischof Jean Laffitte, erschienen
im Fe-Verlag, Preis: 8.95 Euro.
Eine Rezension von Mario Galgano
Die
Familie ist nicht ein Konstrukt der katholischen Kirche, sondern eine Weisheit, die
viele Völker – auch nicht-christliche – durch die Jahrhunderte hervorgehoben haben.
Daran erinnert der Sekretär des Päpstlichen Rates für die Familie, der französische
Bischof Jean Laffitte, in dem Buch „Familie als Berufung“. Passend zum kürzlich stattgefundenen
VII. Internationalen Familientreffen in Mailand hat der Fe-Medienverlag dieses Buch
auf Deutsch herausgegeben. Wer ein trockenes und vor allem besserwisserisches oder
belehrendes Werk erwartet, wird enttäuscht bleiben. Es mag wohl viele auch wundern,
dass ein Bischof – also ein zölibatär lebender Priester – sich so stark für die Familie
einsetzt. Und es mag auch wundern, dass ein Ehepaar ihm Fragen stellt und nicht umgekehrt.
Denn das Werk ist eine Art „Interview-Buch“ des Ehepaares Pierre und Veronique Sanchez.
Sie fühlen so dem „Familienfachmann“ Laffitte auf den Zahn. Die These des Franzosen
ist – so sagt er es selber – simpel: eine Familie zu gründen, ist in erster Linie
ein Liebesauftrag. Ihm sei bewusst, wie schwierig das Familienleben gerade in der
heutigen Zeit sein kann. Er selber stammt aus einer mehrköpfigen Familie und hat verheiratete
Geschwister mit Kindern. Es sei aber wichtig, dass Priester und Bischöfe die Familien
unterstützen und für sie Verständnis aufbrächten. Anderseits verlangen die Gründung
und das Fortbestehen einer Familie auch ein bestimmtes Pflichtbewusstsein der Eheleute.
Doch gerade dieses Zusammenspiel – vor allem, wenn es gut gelingt – lässt Laffitte
zu dem Schluss kommen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, dieser Berufung zu folgen.
Denn die Liebe ist immer eine froh machende Botschaft, sie gibt sich hin und erfährt
sich immer neu.