Der Heilige Stuhl möchte sich die Rechte an der Internet-Adress-Endung ".catholic"
sichern. Man habe sich an die Internet-Adressverwaltung ICANN gewandt und dort einen
Antrag auf ".catholic" als eigene Adress-Endung gestellt, erklärte der Sekretär des
Päpstlichen Medienrates, Paul Tighe, am Mittwoch. Eine solche Top-Level-Domain solle
gewährleisten, dass es sich bei bestimmten Internet-Seiten tatsächlich um katholische
Inhalte und kirchliche Institutionen handle. Am gleichen Tag hatte ICANN in London
die neueste Generation von so genannten Top-Level-Domains vorgestellt. Unter den rund
1.930 Anträgen sind Endungen wie ".bank", ".doctor" oder ".hamburg".
Der Vatikan
will sich laut Tighe die Endung ".catholic" auch in chinesischer, arabischer und kyrillischer
Schrift sichern. Die Kosten für die Reservierung belaufen sich nach Angaben des Medienrats
auf umgerechnet rund 550.000 Euro. Die Prüfung des vatikanischen Antrags durch ICANN
werde frühestens in einem Jahr abgeschlossen sein. Der Vatikan ist der einzige Bewerber
für diese Top-Level-Domain.
Seit Jänner konnten sich Organisationen, Unternehmen
oder staatliche Institutionen bei der im kalifornischen Marina del Rey ansässigen,
nichtkommerziellen Einrichtung für die Reservierung von neuen Top-Level-Domains bewerben.
Bisher gibt es nur rund zwei Dutzend sogenannte generische Endungen von Internetadressen
wie ".com", ".net" oder ".org" sowie etwa 200 länderspezifische. Für den Vatikan ist
dies ".va".
Im Februar hatte der Vatikan Medienberichte dementiert, er habe
sich die Internetadresse "vatican.xxx" gesichert. Die Endung ".xxx" ist für nicht
jugendfreie, vorzugsweise pornografische Inhalte reserviert. Anfangs hatte es geheißen,
der Vatikan könne sich die Rechte auf die betreffende Adresse erwerben wollen, um
sie für eine Verwendung zu blockieren. (kap 14.06.2012 gs)