Die Gespräche zwischen
Israel und dem Heiligen Stuhl betreffen ausschließlich die juridische Stellung der
katholischen Kirche in Israel. Diese Präzisierung stammt vom vatikanischen Vizeaußenminister
Ettore Balestrero. Der italienische Monsignore nahm an den bisherigen Gesprächen teil,
so auch an den in diesen Tagen abgehaltenen Treffen der Kommission. Zwar seien immer
noch keine Verträge abgeschlossen und unterschrieben worden, man sei aber weitere
Schritte vorwärts gelangt. Besonders von palästinensischer Seite kamen in den vergangenen
Tagen kritische Äußerungen zu den Gesprächen und Befürchtungen, der Heilige Stuhl
würde zu Ungunsten der Palästinenser handeln. Im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert
Balestrero, dass die Territorialfrage bei den bilateralen Gesprächen nie ein Thema
gewesen sei.
„Als wir die Gespräche vor mehr als 13 Jahren gestartet haben,
gab es eine Liste mit Kirchengütern, die sich in Ost-Jerusalem und in Zonen befinden,
die 1967 von Israel besetzt wurden. Aber wir haben zwischenzeitlich beschlossen, dass
wir diese Güter vorerst von den Gesprächen ausschließen. Es ist also absolut falsch,
zu behaupten, der Heilige Stuhl würde Internationale Regelungen missachten. Diese
Falschmeldung kommt daher, dass man die alte Liste als Ausgangspunkt nimmt, obwohl
sie gar nicht mehr zu unseren Gesprächen gezählt wird.“
Die Haltung des
Heiligen Stuhls gegenüber der Anerkennung Ost-Jerusalems habe sich jedoch nicht geändert:
„Das
Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und Israel hat keinen Einfluss auf Abmachungen
Israels mit anderen Staaten. Ich widerspreche somit auch jenen, die sagen, dass unser
Abkommen das Verhältnis anderer Länder mit Israel verschlechtern könnte. Jede bilaterale
Klärung ist eigenständig. Unsere Gespräche entsprechen im Übrigen dem internationalen
Recht.“