2012-06-11 13:38:42

Schweiz: Kirchliches Nein zu Sterbehilfe bekräftigt


Den bevorstehenden Kongress des Weltverbandes der Suizidhilfe-Organisationen in Zürich nimmt die Diözese Chur zum Anlass, die Standpunkte der katholischen Kirche zur Euthanasie in Erinnerung zu rufen. Eine Info-Mail des Bistums Chur betont das klare Nein der Kirche zu aktiver Sterbehilfe. Sie weist auch auf den sozialen Druck in der Frage des Suizids hin: „Die Akzeptanz des verfügbaren, technischen Suizids erzeugt Druck auf Menschen, die nicht so sterben wollen. Es ist, als würden sie unnötig lange zur Last fallen und Kosten verursachen. Zugleich nimmt die Fähigkeit der Gesellschaft ab, Ohnmacht und Leiden als Lebensrealitäten zu akzeptieren und gemeinsam zu tragen.“ Wenn es um das Leid der Betroffenen gehe, so brauche eine Stärkung der Palliativmedizin, heißt es weiter: „Es zeigt sich, dass die meisten Menschen nicht sterben wollen, wenn der Schmerz erträglich ist. Die meisten wollen aber sterben, wenn man sie allein lässt.“ Es brauche deshalb „mehr Solidarität mit den Kranken“ sowie „ein neues Verhältnis zum Leiden, als Ort der Lebensbewältigung und des Mitgefühls“.

Der alle zwei Jahre stattfindende Weltkongress der „World Federation of Right-to-Die Societies“ geht vom 12. bis 18. Juni in Zürich über die Bühne. Dem Weltverband gehören 55 Suizidhilfe-Organisationen an, die rund 100 Delegierte zu dem Kongress nach Zürich schicken. Sie kommen auf Einladung der Schweizer Suizidhilfe-Vereinigung „Exit“, die ihr 30-jähriges Bestehen begeht. In der Schweiz bestehen äußerst liberale Regelungen, was die begleitete Selbsttötung betrifft. 305 Personen hat Exit 2011 nach eigenen Angaben bei der Selbsttötung begleitet. „Exit“ wird immer wieder auch von Bürgern aus den Nachbarländern Österreich und Deutschland in Anspruch genommen, wo Formen aktiver Euthanasie verboten sind.

(kipa 11.06.2012 sk)








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