Paolo Gabriele ist „kein Sündenbock“: Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi an
diesem Montag vor Journalisten erklärt. Der frühere Kammerdiener von Papst Benedikt
sei zu Recht in Untersuchungshaft: „Wir haben ein konkretes Element gefunden und wollen
jetzt die eventuellen Verantwortlichkeiten über seine Person hinaus wissen.“ Die Ermittlungen
in Sachen Dokumentendiebstahl im Vatikan gingen „mit völliger Ernsthaftigkeit“ voran.
Die formellen Verhöre des Verhafteten seien derzeit unterbrochen, so der Leiter des
Vatikanischen Pressesaals. Lombardi bestätigte, dass Gabrieles Anwälte beantragt hätten,
ihn auf freien Fuß zu setzen. Eine Entscheidung darüber liege beim Untersuchungsrichter.
Paolo Gabriele ist nach Darstellung des Vatikan nach wie vor der einzige Verdächtige,
gegen den in der „Vatileaks“-Affäre ermittelt wird. Medienberichte, dass auch gegen
zwei Kardinäle, vier oder fünf Laien sowie einen Journalisten Untersuchungen eingeleitet
wurden, entbehrten „jeder Plausibilität“, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi
am Montag vor Journalisten.