Frankreich: Bischof der Piusbrüder gegen Einigung mit Rom
Der französische Traditionalisten-Bischof Bernard Tissier de Mallerais kündigt seinen
Widerstand gegen eine Einigung der Piusbrüder mit dem Vatikan an. Tissier de Mallerais
war 1988 zusammen mit drei anderen Geistlichen von Erzbischof Marcel Lefebvre unerlaubt
zum Bischof geweiht worden. In einer Predigt in Paris rief der ultrakonservative Piusbruder
dazu auf, weiterhin gegen die Irrtümer des Zweiten Vatikanischen Konzils anzukämpfen.
Die Krise in der katholischen Kirche sei noch voll im Gange und der Kampf für den
wahren katholischen Glauben sei deshalb noch lange nicht ausgestanden, sagte de Mallerais
weiter. In Zusammenhang mit der eventuellen Aussöhnung rechnen Beobachter seit einigen
Wochen mit einer Antwort aus dem Vatikan auf die Änderungsvorschläge von Bischof Bernard
Fellay, des Generaloberen der traditionalistischen Pius-Bruderschaft. Mitte Mai hatte
die dafür zuständige vatikanische Glaubenskongregation getagt; eine endgültige Entscheidung
liegt beim Papst. Der Vatikan hatte Fellay Mitte März aufgefordert, binnen eines Monats
eine „Lehrmäßige Präambel“ zu unterzeichnen und darin das kirchliche Lehramt anzuerkennen.
Zwischen Fellay und den drei übrigen Bischöfen gibt es derzeit jedoch unterschiedliche
Auffassungen über das weitere Vorgehen.