Auch zwei Jahre nach dem Mord am Bischofsvikar von Anatolien, Luigi Padovese, kommt
der Prozess gegen seinen mutmaßlichen Mörder nicht von der Stelle. Eine fünfte Anhörung
wurde schon nach sieben Minuten wieder aufgehoben. Die erste Anhörung hatte letzten
Oktober fünfzehn, die zweite im November sogar nur vier Minuten gedauert. Die Verteidigung
will durch den Aufruf zahlreicher Zeugen belegen, dass der mutmaßliche Mörder, Padoveses
Fahrer, geistig verwirrt und damit nicht schuldfähig sei. Die Mitra des italienischen
Kapuziner-Bischofs ist derweil seit zwei Tagen in der römischen Kirche San Bartolomeo
auf der Tiberinsel zu sehen; die Kirche dient dem Andenken von Märtyrern unserer Zeit.